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Alt 22.11.2006, 22:02   #215
Filiala
~ titellos ~
 
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Filiala kann auf vieles stolz seinFiliala kann auf vieles stolz seinFiliala kann auf vieles stolz seinFiliala kann auf vieles stolz seinFiliala kann auf vieles stolz seinFiliala kann auf vieles stolz seinFiliala kann auf vieles stolz seinFiliala kann auf vieles stolz seinFiliala kann auf vieles stolz seinFiliala kann auf vieles stolz sein
AW: Filme, Filmszenen, Filmzitate

ein Film der zwar schon ne ganze Weile im Kino läuft, hab ihn aber erst letzte Woche gesehen:
"Wer früher stirbt ist länger tot"
Sebastian ist ein normaler 11-jähriger Junge, der zusammen mit seinem Bruder und Vater in Bayern eine Gaststätte führt - zumindest bis zu dem Tag an dem Sebastian einen unfallverschuldet und ein LKW in den Hasenstall seines Bruders fährt. Voller Wut zwingt sein Bruder ihn dazu sich bei den Toten Hasen dafür zu entschuldigen, dass er sie getötet hat. Sebastian beginnt sich mit dem Tot auseinander zu setzen und ihm wird bewußt, dass er in Wirklichkeit ein Mörder ist... den seine Mutter starb bei seiner Geburt. Des Nachts wird er nun von Alpträumen geplagt und sieht sich bereits in der Hölle schmoren - die lokale Theatergruppe in der Kneipe darunter, fördert dies zudem noch

Er sieht nur noch eine Rettung für sich... er muss unsterblich werden, damit er nie in die Hölle kommt... doch wie wird man unsterblich? Pastor, Radiomoderator und der Stammtisch in der Kneipe haben natürlich die unterschiedlichsten Vorstellungen. Aber was ist es nun? Die Weitergabe seiner Gene? Der Glaube an Gott? Und wie konnte Jimmy Hendrikson durch Musik unsterblich werden? Sebastian ist überfordert und versucht dennoch irgendwie seinem unausweichlichen Schicksal zu entfliehen...

Heraus kommt ein bayerischsprachige Heimatfilm mit einer ordentlichen Brise schwarzen Humor, der allerdings dezent verteilt ist und einem nicht überall sofort anspringt. Der Film hat zwar weniger Klare Handlung als es sich zunächst anhört, zeigt allerdings viel Liebe zum Detail für seine Charaktere. Sebastian als naives Kind, der jemanden sucht, der ihm "die Levitten lesen" kann. Die Nachbarin die täglich darauf wartet, dass Ihre pflegebedürftige Mutter stirbt... oder der Radiomoderator, der versucht mit ein wenig Esoterik sein Leben aufzupeppen. So abgedreht wie es zunächst sein mag, es ist wie das tägliche Leben... nur das man hier stets beide Seiten zu sehen bekommt und nett dekoriert mit einem Augenzwinkern der Regie präsentiert bekommt.

... der Film entlockt einem öfters ein kleines Grinsen und am Ende das wollige Gefühl, dass das Leben meist abgedrehter ist, als es zunächst scheint.

Der Film ist daher eine nette kurzweilige Komödie, die nicht mit platten Humor daher kommt oder versucht mit Slapstick zu punkten, sondern von seinen Charakteren lebt.
Ich kann den nur empfehlen

(*g* spielt in der Heimat meiner Kindheit und auf unserem "Hausberg")
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Die Ballarina tanzt schneller als ihr Schatten
und lächelt abseits ihrer Gefühle
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