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Alt 02.11.2007, 13:14   #8
Jolanda
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Beitrag Terra Firma hetzt gegen EMI-Künstler

Terra Firma hetzt gegen EMI-Künstler / A. Edgecliffe-Johnson (London)
Quelle: Financial Times Deutschland, 02.11.2007

EMI steht vor Einschniten. Der britische Musikkonzern werde sich von Musikern trennen, die "nicht hart genug arbeiten", und die Gehaltspakete der Führungsetage "zerpflücken", kündigte Guy Hands an. Hands führt den neuen EMI-Eigentümer, den Finanzinvestor Terra Firma. Man werde die Herangehensweise an das Musikgeschäft "fundamental ändern", aber die Künstler müssten das ihrige dazu beitragen, so Hands. "Viele verbringen enorm viel Zeit damit, gemeinsam mit ihrem Plattenlabel ihre Musik zu bewerben und zu perfektionieren, während andere sich einfach darauf konzentrieren, den größtmöglichen Vorschuss herauszuholen - der dann häufig nicht mehr hereingeholt wird", schrieb Hands diese Woche in einem internen Memorandum.

Er kündigte eine Kultur der "Ehrlichkeit, Transparenz und Leistung" an, nannte aber keine Namen. EMI hat in der Vergangenheit wiederholt darunter gelitten, dass einige der größten Zugpferde des Konzerns ihre Werke zu spät abgeliefert haben. Zu den wichtigsten Künstlern des Konzerns gehören Robbie Williams, David Bowie, Kylie Minogue und Herbert Grönemeyer.

Terra Firmas Angebot für EMI, das auf 3,2 Mrd. £ geschätzt wird, wurde im August zusammengestellt. Kurze Zeit später gerieten die Kreditmärkte ins Trudeln. Inzwischen gehen Analysten davon aus, dass Hands die Kosten enorm senken muss, damit sich das Geschäft für ihn lohnt. Hands stellt EMIs Vergütungssystem infrage, das ranghohe Manager nur dafür belohnt, neue Künstler unter Vertrag zu nehmen, und nicht berücksichtigt, ob EMI später eine Rendite aus dem gezahlten Vorschuss erhält. Das System "ermutigt nicht zum richtigen Verhalten und belohnt nicht richtiges Handeln", sagte Hands. "Mir bereitet Sorge, dass die bestehenden Strukturen über Jahrzehnte hinweg eingerichtet wurden. Und die so zu zerpflücken, dass das Gute im Unternehmen freigesetzt wird, geschieht nicht über Nacht."

Hands machte klar, dass die Lösung zu EMIs Problemen außerhalb der Musikbranche zu suchen sei. Er sagte, er habe viele aktuelle und Ex-Manager großer Musikfirmen gesprochen, aber "wir haben wenige getroffen, die unserer Ansicht nach einen Zugewinn darstellen".

Link: http://www.ftd.de/technik/medien_int...er/273757.html
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