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Alt 30.10.2018, 15:36   #3
JJ
Darum öffnet Eure Pforten
 
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JJ ist ein wunderbarer AnblickJJ ist ein wunderbarer AnblickJJ ist ein wunderbarer AnblickJJ ist ein wunderbarer AnblickJJ ist ein wunderbarer AnblickJJ ist ein wunderbarer AnblickJJ ist ein wunderbarer Anblick
AW: Zwischenbilanzen

Und eh man sichs versieht, kommt auch schon der dritte und letzte Abschnitt, ich hoffe, das reicht zur Überbrückung der konzertberichtsarmen Zeit:

An Rumstatistikerei lässt sich sicherlich noch so einiges bestimmen, so habe ich vor oder nach Konzerten insgesamt 11 Musiker getroffen (Mehrfachtreffen zählen hier mehrfach), habe mich keinen einzigen Tag unberechtigterweise krank gemeldet, über die Jahre in und an den Konzerten ca. 120 € an bepfandetem Leergut eingesammelt (insbesondere die Cup-Concept-Becher lohnen sich), was letztendlich wieder 2 Eintrittskarten oder 2 BahnCards ergibt; mit Ausnahme eines großen 12-Bechers in Bremen 2007 für 3 € (der leider zusammen mit vielen anderen Sachen einen irreparablen Wasserschaden erlitten haben muss, wie mir mitgeteilt wurde und den ich deshalb nicht mehr besitze, ebenso wie 2 kleine Schiffsverkehr-Becher, die ich in Bern gefunden und nicht zu Geld gemacht hatte) habe ich auf keinem meiner besuchten Konzerte je einen Fan-Artikel erworben, von Stadion-Snacks oder -Getränken mal ganz zu schweigen - dafür habe ich mir, nachdem ich in Rostock 2011 offenbar in der Nacht zwischen Probe- und richtigem Konzert einen Insektenstich und eine dementsprechend heftige Schwellung erlitten hatte, in einen Verband, den mir in Hamburg freundlicherweise eine pensionierte Krankenschwester aus meinem Wohnhaus um die geschwollene rechte Hand anlegte, die Frucht- und Eiswürfel-Rückstände aus den Cocktail-Plastikbechern von irgendwelchen aufgetakelten Trümmerelsen gekippt; 2007 in Hamburg gab es diese Möglichkeiten leider nicht, da hatte mir aber ein freundlicher Security-Mann von einem Imbissstand Zwiebelringe fürs Übersgeschwolleneaugelegen mitgebracht, da ihm keine Eiswürfel ausgehändigt worden waren. Beverungen, Salzburg und Dortmund 2012 sowie Braunschweig und Hofgeismar 2015 habe ich ohne Recherche einer Wegbeschreibung besucht, von Hofgeismar wusste ich sogar nur durch den Fahrkartenautomaten, dass es irgendwo unweit von Kassel sein muss, da habe mich dann spontan entschieden, es mit Braunschweig zu verbinden und direkt vor Ort im Bahnhof Hamburg-Dammtor beide Tickets erstanden und direkt im Anschluss daran die verbindende Fahrkarte; bis heute habe ich übrigens auf keiner Landkarte geguckt, wo genau Hofgeismar tatsächlich liegt. Und die wohl mit Abstand längste und zermaterndste Tour hatte ich nach Salzburg, weil ich mich, aufgrund nicht verfügbarer Bahn-Sparpreise, eigentlich gegen das Konzert entschieden hatte, dann aber nach Beverungen nicht so ewig lang bis Rendsburg warten wollte, deshalb entschloss ich mich sehr kurzfristig, mit einem Quer-durchs-Land-Ticket von Schleswig-Holstein nach Salzburg (und auch wieder zurück) zu fahren. Das heißt: Freie Nutzung sämtlicher Regionalzüge ab 9 Uhr bis 3 Uhr des Folgetages, das hatte ich so ähnlich schon 2011 nach Augsburg (Wetten, dass..?) gemacht, nur mit dem Unterschied, dass man am Wochenende nicht bis 9 warten muss und Augsburg viel näher liegt als Salzburg, scheißegal, ich musste nach Salzburg, zumal am 7.6., dem Datum meines ersten Konzerts, kratzte sämtliche verfügbaren Finanzen zusammen (etwas mehr als 150 €), erwarb ein Ticket für den 6.6. (hin) und eins für den 8.6. (zurück), hatte noch etwa 70 €, fuhr um 9:42 Uhr los und kam irgendwann nach Mitternacht an, am nächsten Tag dann erst mal ein Ticket organisiert (sogar 10 € billiger als aufgedruckt), keinen Anruf angenommen (hab ich 2011 unvorbereitet während der Fahrt von Wien nach Klagenfurt gemacht und hinterher schön doof geguckt), Konzert erlebt, danach über 3 absolut unerwartete deutsche Red Bull-Dosen vorm Stadion gefreut (0,75 € wieder drin!) und am nächsten Morgen hieß es, ja um 8:57 Uhr den 1. Regionalzug zurück nach Hause zu erwischen (die 3 Minuten Schwarzfahrerei waren unumgänglich, mit einem späteren Zug wäre ich nicht nach Hause gekommen und hätte kein Geld für eine spätere Anschlusskarte gehabt, weder in bar noch aufm Konto), ich verbrachte die Nacht in einem Aufenthaltsraum für Reisende, kaufte mir morgens um 7 in einem Sparladen im Bahnhof einen widerlichen Puddingbecher und wohl das billigste verfügbare Getränk, setzte mich wieder in den Warteraum, pennte vor Erschöpfung ein und überhörte alle 5 Handyweckrufe. Irgendwann wurde ich zufällig wach, blinzelte auf die Uhr auf der elektronischen Anzeigetafel und die zeigte 8:54 - sofort aufgesprungen, Gepäck zusammengerafft und gerade noch den Zug erwischt...womit ich mehr Glück hatte als ein Jahr zuvor im Zug von München nach Bern. In Stuttgart sollte ich umsteigen, hatte auch einige Weckrufe dafür gestellt, überhörte sie aber alle und wurde zufällig in Mannheim wach, als der Zug gerade hielt und die Türen geöffnet hatte, leider verpasste ich den Ausstieg und musste sogar noch bis Frankfurt mitfahren, von wo ich für fast 40 € eine neue Fahrkarte Richtung Basel erwerben musste - und den Rest der Strecke mit Bummelzügen bewältigen musste.

Eine interessante Zahl fällt mir noch ein zum Ausrechnen: Die Netto-Konzert-Zeit. Wenn man von 2 1/4 bis 2 1/2 Stunden Spielzeit im Schnitt ausgeht, komme ich auf ca. 6 Tage, die ich Konzerte erlebt habe (natürlich: 10 Konzerte mal ca. 2,4 Stunden ergeben einen Tag, was für eine einfache Rechnung!). Die teilweise endlos lange Wartezeit vorm Einlass, die nicht selten 7 Stunden oder längeren Zugfahrten, die für sogenannte Fantreffen oder ähnliches aufgebrachte Lebenszeit (ja, auch davon habe ich mal welche besucht; ich will nicht sagen, dass sie mir allzusehr geschadet haben, aber ich für mich finde, ich habe mehr davon, nachm Konzert allein durch die Stadt zu geistern, im Kopf das Konzert noch mal durchzugehen und dabei Überlegungen wie die hier genannten und noch viele mehr anzustellen, dabei Liegengelassenes oder Weggeworfenes anderer Konzertgänger zu untersuchen oder einzusammeln (seit Mainz 2016 ist mein Bedarf an gelben Hüten vorerst gedeckt, danke an dieser Stelle) und die Sache generell mit mir selbst auszumachen) rechne ich nicht aus, das wäre vielleicht ein bisschen frustrierend, mit Leerlauftagen, wie ich sie 2011 in Düsseldorf, Frankfurt, Köln und München oder auch 2012 in Magdeburg verbringen musste, die, weil ich mich unterm Strich äußerst wenig für die jeweiligen Städte interessiere und die Zeit dort dementsprechend ungenutzt vertu (wobei sich das auch nicht verallgemeinern lässt, 2011 in Düsseldorf etwa habe ich spontan an einer Studie teilgenommen und 5 € verdient), dürften das bestimmt mindestens an die 2 Monate sein, die draufgegangen sind, aber das rechne ich lieber nicht aus, vielleicht war es auch noch bedeutend mehr Zeit!

Mmh, ohne irgendeine pfiffige Schlusspointe läuft so ein Rundumkonzertberichtserstattungsersatzbeitrag Gefahr, ziemlich abrupt zu enden - tja!
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Auch wenn Du mich verklagst
und Du schwörst, dass Du mich magst,
ist mir alles so egal
.

Ob Du fauchst oder ob Du beißt,
mich verwirrt nennst oder unreif,
Rache schwörst zum jüngsten Tag.

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