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Alt 27.06.2011, 16:56   #110
unicorn33
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unicorn33 befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
AW: Album: SCHIFFSVERKEHR

Nachdem ich mir mit einigem Abstand zur Veröffentlichung und zum Konzert eure Eindrück des Albums durchgelesen habe, bekomme ich mehr und mehr das Gefühl, dass ich anscheinend mit meiner Reaktion auf das Album ziemlich alleine da stehe.

Wann immer ich Kritiken oder Herberts eigene Kommentare zu dem Album lese, tauchen dort Begriffe wie optimistisch, nach vorne schauend, anknüpfen an den Geist der 80er, alles aus einem Guss etc. auf. Das kann ich (leider!) gar nicht nachvollziehen.

Ganz im Gegenteil, ich empfinde "Schiffsverkehr" als eher zerissen und melancholisch und finde auch nach all der Zeit keinen richtigen Zugang zu der Platte.

Mal im Einzelnen:

Schiffsverkehr
Das Stück gefällt mir, hat einen gutenDrive und kam auch live als Eröffnungsstück gut. Über eine gute Party-Nummer hinaus kommt es für mich aber nicht.

Kreuz meinen Weg
Eines der Stücke, mit dem ich nichts anfangen kann. Ich hatte gehofft, dass sich das durch den Live-Auftritt ändert, war aber leider nicht so. Einfach nur irgendwie merkwürdig.

Fernweh:
Gefällt mir musikalisch gut und ich hatte schon immer eine Schwäche für Herberts alberne Seite, wobei albern nicht negativ gemeint ist.

Unfassbarer Grund:
Eine schöne Ballade, aber auch der Beginn der "Melancholischen Dreifaltigkeit" (s. unten).

Deine Zeit:
Ein wunderschönes Lied mit einem ganz wunderbaren Text, der einem die beschriebene Situation emotional sehr nahe bringt - aber eben auch sehr melancholisch.

Erzähl mir von morgen:
Das Stück, dass mir musikalisch mit am besten gefällt und mir schon beim ersten Hören unter die Haut gegangen ist. Stimmungsbarometer: s. oben.

Auf dem Feld:
Auch ein eher zerrissenes Stück, dessen Refrain mir gut gefällt, aber textlich auch nicht gerade etwas, was einem den Partyhut aufsetzt.

Zu Dir:
Für mich das schönste Stück des Albums und das einzige, bei dem ich den "Retro-Bezug" erkennen kann. Schon bevor ich genau auf den Text gehört hatte, war mein erster Gedanke "Das klingt mach einem "Anna"-Lied". War für mich auch DER Gänsehaut-Song auf dem Konzert.

Wäre ich einfach nur feige:
Textlich prima, musikalisch eher Mittelmaß

Lass es uns nicht regnen:
Wiederum ein sehr schönes Stück, textlich und musikalisch. Trotz des ja nicht so heiteren Themas "Trennung", trotzdem ein beschwingtes Lied.

So wie ich:
Der Country-Anflug hat mir sofort gefallen und auch den Text finde ich prima, weil er lustig, aber in diesem Fall eben nicht albern ist. Ein Lied über das ich mich freue, aber keins, weswegen ich ein Grönemeyer-Album kaufe.

November:
Auch so ein Lied wie "Kreuz meinen Weg". Ich kann nicht viel damit anfangen und es live zu hören, hat es nicht besser gemacht.

Fazit:
Also wo da der vielbeschriebene Optimismus, die Spielfreude und die Leichtigkeit sein sollen, ist mir bislang verborgen geblieben. Das soll nicht heißen, dass das Album schlecht wäre, aber die damit oft verbundenen Attribute kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.
Stehe ich damit wirklich so alleine oder gibts auch noch andere hier, denen es so geht?

Verwirrte Grüße,
U.
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Ich erweck dein dumpfes Herz
Beweis dir, du bist nicht verkehrt
Wer nicht traurig sein kann
Hat im Leben nicht getanzt!

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