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Alt 10.04.2007, 17:18   #87
david
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david befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
AW: Gedanken rund um Gott, Religion und "Stück vom Himmel"

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Zitat von AlexDe Beitrag anzeigen
Ich lasse mal offen, ob er gläubiger Christ war/ist oder nicht (mehr)...und gebe die Frage einfach an alle weiter: warum? ... wofür brauchen wir Jesus, wofür brauchen wir Gott, wenn uns doch so schreckliche Dinge passieren - und zwar sowohl individuell (siehe mein Beispiel) als auch generell (Holocaust, Hunger in der dritten Welt, Terroranschläge, Naturkatastrophen usw. usf.)? ... so sehr wir auch flehen, niemals kommt eine Antwort...
Ich denke, (und das ist mein persönlicher Glaube - ich habe großen Respekt vor jedem, der aufgrund von Erfahrungen wie den beschriebenen ehrlich nicht mehr glaubt!!)nicht, dass Gott individuelles Leid um jeden Preis verhindert und ich denke auch nicht, dass er will, dass Menschen bei Unfällen oder durch Krankheit sterben. Ob er allmächtig ist, sei dahingestellt, sicherlich ist er nicht alltätig. Aber die Frage "Warum brauchen wir Gott und Jesus" in diesem Zusammenhang beantworte ich für mich persönlich(und das kann sich bei allem was passiert ändern, muss es aber nicht)so, dass Gott in Jesus, in der Kreuzigung, der Passion alles Leid der Welt, individuelles und generelles erfährt, erleidet und daran stirbt. In der Auferstehung überwindet er es dann und "nimmt dem Tod den Stachel". Und mir persönlich hilft die Meditation dieses Vorgangs ungemein, weil ich weiß, Gott kennt mein Leid und weiß, wie es mir geht, er leidet mit mir. Ich glaube, wie schon gesagt nicht, dass Gott immer eingreift, entweder, weil er es nicht kann oder weil er es nicht will. Ich glaube aber, und das hilft mir persönlich sehrich kann aber genauso gut verstehen, wenn es jemandem nicht reicht), dass er bei mir ist, mit mir leidet und mir Kraft gibt, weiter zu leben, die Erfahrungen und die Trauer als Teil des Lebens anzuerkennen und mit ihnen zu leben.

Wie gesagt, es ist mein persönlicher Glaube, den ich hier nur auf Alex' Nachfrage darstelle. Ich habe hohe Achtung vor jedem, der aus Erfahrungen wie sie beschrieben wurden, nicht (mehr) glaubt/glauben will/kann.

In Sachen generelles Leid(Holocaust, Terror, Hunger und Armut, Naturkatastrophen) lässt sich vieles auch auf menschliches Handeln zurückführen und ich glaube, dass das Evangelium, aber auch andere Religionen auch immer da ansetzen, dass Menschen ihr Handeln nach den Dingen ausrichten, die soviel ("selbstgemachtes")Leid verhindern und bekämpfen. Auch in dem Sinne ist "Bibel nicht zum einigeln".
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Geändert von david (10.04.2007 um 18:55 Uhr).
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