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Alt 02.06.2012, 18:04   #427
JJ
Darum öffnet Eure Pforten
 
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JJ ist ein wunderbarer AnblickJJ ist ein wunderbarer AnblickJJ ist ein wunderbarer AnblickJJ ist ein wunderbarer AnblickJJ ist ein wunderbarer AnblickJJ ist ein wunderbarer AnblickJJ ist ein wunderbarer Anblick
AW: Waldbühne Berlin 31. Mai 2012 live@letzte-version.de - Ich will dich hier bei mir

Weil ich noch ein kleines bisschen groggy bin von der letzten Nacht in Beverungen (die ich aus Ermangelung eines Bahnhofsgebäudes und durch die Tatsache, dass ich gleich am 1. Umsteigebahnhof der Tour meine lange Hose verloren habe, leicht frierend zugebracht habe, bis um kurz vor 6 der 1. Zug fuhr), schreibe ich mal etwas weniger als eigentlich üblich.

Dank meiner Fahrtenplanung, die kaum Schwächen aufweist, kam ich statt um 13:30 erst um kurz nach 15 Uhr bei der Waldbühne an, das machte aber nichts, weil noch nicht so viel los war und wie die Erfahrung vor 4 Jahren gezeigt hat, trauten sich auch dieses Mal nicht alle, die Treppen runterzurennen (mit einem Geländer in der Hand ist es gar nicht mal sooo gefährlich), das brachte zwar geringfügigen Vorsprung, aber die 1. Reihe war dennoch bereits vollständig vergeben - das machte aber überhaupt nichts, denn der gefühlt 1,50 m lange und 4,70 m hohe Steg hätte selbst mir auf Dauer einen steifen Nacken bereitet und so reichte mir der Platz in der 1 1/2ten bis 2. Reihe völlig aus, ich hatte zwar 2 besoffene kleine alte Frauen vor mir, die mich ständig vollgelabert und angefasst (und sogar an den Haaren gezogen) haben, aber irgendwann war das zum Glück auch vorbei.

Auf eine Wiederholung der besonderen Art war ich sehr gespannt, denn dieses Mal wusste ich vorher, wo ein Hauptverkehrsweg für Band- und Team-Mitglieder langführt, den zum Teil auch normalsterbliche Eintrittskartenbesitzer betreten können. Nachdem ich vor 4 Jahren Alfred, Norbert, Jakob und Mark dort angetroffen hatte, waren meine Erwartungen dieses Mal ein bisschen geringer, auch des Wetters wegen. Andi Zabel und Colin Norfield sah ich dort, lief aber nicht hin, weil die im Vergleich zu den Hauptakteuren meistens etwas zu tun haben, irgendwann aber ergab es sich dann doch, dass ich erst den einen von den Orsons traf (der sich mir auch mit Namen vorgestellt hat und den ich auch noch weiß, den ich aber trotzdem nur den von den Orsons nenne), als dritten den aktuellen Drittkeyboarder (der zwar auch einen Namen hat, den ich auch weiß, der sich aber trotzdem als Drittkeyboarder ansprechen lässt) und dazwischen hatte ich tatsächlich die Möglichkeit, ein richtiges Bandmitglied der Hauptband des Abends zu treffen, dezent ließ ich ihn erst seine eingeflogene Verwandtschaft begrüßen und als er dann sagte, er hätte gar keine Zeit mehr, und eigentlich loswollte, frug ich noch kurz, ob eine halbe Minute Zeit wäre zum Händeschütteln, Autogrammschreiben und Fotomachen und die war dann noch.

Ungefähr zeitgleich mit Boy setzte dann auch der nicht mehr aufzuhaltende Dauerregen ein, das tat aber dem eingebrachten Kontrastprogramm keinen Abbruch (ein bisschen erinnerte es von der Zusammenstellung her schon an Dendemann und Philip Poisel, bzw. an Norman Sinn und die 3 Norwegerinnen, nur mit dem Unterschied, dass Boy mir deutlich mehr zugesagt hat als Die Orsons). Die Orsons zogen dann auch ihr Programm durch wie sonst, in Mannheim war es ein bisschen verkürzt worden, in Berlin nicht. Und am Ende wurde bekannt gegeben, dass die kleine blonde Backgroundsängerin Geburtstag hatte (im Gegensatz zu Pitt Hupperten, der im Vorjahr ebenfalls an seinem Geburtstag in Berlin dabei war, bekam sie aber kein Ständchen).

Das Konzert selbst begann dann schließlich, als es sich so richtig schön eingeregnet hatte, wieder mit der schwarzen Gitarre (gestern in Beverungen war es jedoch wieder die gelbe). Schon von Anfang an merkte man, da gibt es wieder einen persönlichen Bezug, wie auch schon in Bochum und Mannheim, es wirkte auf eine Weise fast irgendwie familiär, auch wenn er ab und an durchklingen ließ, dass er sich von der Wand an Konzertbesuchern nahezu erschlagen fühlt.

Irgendwann erzählte er dann fast ohne jeglichen Anstoß von seinem 1. selbst geschriebenen Text ("Guten Morgen") und dem Debut-Album allgemein, auch die Goldene Zitrone blieb nicht unerwähnt, leider machte er keinerlei Anstalten, etwas davon vorzuspielen (aber das kennt man ja schon).

Das Programm nahm seinen gewohnten Verlauf, Mensch wurde zur Abwechslung mal nicht verlängert und ansonsten, mmh, mir fällt nichts nennenswertes ein, was ich mir aus den 1. Zugabenblöcken gemerkt habe, das liegt vielleicht daran, dass das Konzert in Beverungen um Längen stärker war als das in Berlin, also spule ich mal vor:

November. Das steht für sich und macht sich bei strömendem Regen noch einen Tacken besser als an einem heißen Sommerabend. Als dann das keyboard nach vorne geschoben wurde, erwartete ich überhaupt nichts anderes als den Mambo und der war es dann auch (ich fürchte übrigens, er ist jetzt endgültig fest wieder im Programm dabei) und innerlich stellte ich mich auf das kurze Standardprogramm ein. Aber es kam alles anders, er hatte vorher schon mit Alfred geflüstert (oder wahrscheinlich eher laut gerufen) und als er dann den Hocker selbst heranzog (oder irre ich mich?), da sprach vieles für eine eingeschobene kleine Klavier/Streicher-Ballade, die nicht geprobt worden sein konnte und ich hielt mein ins Blaue hineinprophezeite Ich dreh mich um Dich für plötzlich ganz dicht greifbar.

Tatsächlich kam es anders, es wurde, weil Michael Ebert, der Co-Texter, anwesend war, ungeprobt und unvorbereitet Deine Zeit gespielt. Mmh, das ganz große Highlight, wie es hier im Forum z.T. gefeiert wurde, das sah ich darin nicht. Es war eine Überraschung, allemal, aber die Umsetzung, die war igendwie ein bisschen schwach, insgesamt wirkte speziell dieses Lied an speziell dieser Stelle nicht ganz überzeugend (zumindest für mich nicht), aber von der Grundidee hatte ich ganz zu Anfang dieses Live-Threads immerhin damit recht gehabt, dass erstmals eine Ballade gespielt wird, mit der niemand rechnet.

Als Deine Zeit dann vorbei war, kam oben ein Geburtstagswunsch an, bzw. ein halber Geburtstagswunsch oder viel mehr ein Wunsch zu einem halben Geburtstag, ganz anders als der der Orsons-Sängerin: Leb in meiner Welt. Leider ließ die Zeit (oder die Lust?) es nicht mehr zu, deshalb wurde darauf nicht näher eingegangen, aber wenn es tatsächlich gespielt worden wäre, dann, das kann man schon so ausdrücken, wäre das halbe Geburtstagskind ein richtiger Arsch gewesen, seinen ohnehin nur zur Hälfte zustehenden Wunsch für die unspektakulärste Sonderzugabe des Jahres herzugeben, um die Chance auf Ich will mehr oder Unterwegs (oder was sonst noch möglich wäre) völlig gegen 0 sinken zu lassen.

Dieses Mal war ich auch fast ein bisschen "froh", dass das Konzert schon zeitig vorbei war, so hatte ich noch knapp bemessen die Gelegenheit, bei Kaisers im Hauptbahnhof was einzukaufen (was man ja auch hätte vorher machen können, zur Not auch in einem bezahlbareren Geschäft). Was meine besuchten Konzerte dieses Jahr angeht, habe ich festgestellt, dass sich bisher immer ein mehr oder weniger sehr starkes Konzert und ein nicht ganz sooo starkes abgewechselt haben, also sprich: Uelzen, Bochum und Mannheim waren -nicht nur von den Liedern her- ziemlich energiegeladene emotionsvolle und grandiose Konzerte, und Magdeburg, Bremen und Berlin, die können da aus meiner Sicht nicht direkt mithalten - und Beverungen, das hat noch mal einiges getoppt von dem, was vorher war, doch das sollte ich zu gegebener Stunde im passenden Thread unterbringen.

Mein abschließendes Fazit: Berlin selbst ist immer wieder eine Reise wert, auch wenn ich außer zur Arbeit noch nie für so kurze Zeit dort war; von den 3 Spielstätten, die ich nun kenne (Waldbühne, O2-World und Olympiastadion) ist die Waldbühne beiweitem nicht die unangenehmste (das ist mit Abstand das Olympiastadion, das sage ich aber nicht als Zuschauer, sondern weil ich da schon gearbeitet habe während irgendwelcher Super-Pokal-Endspiele, Mario Barth-Auftritten und anderem Quatsch), und das Wetter, das beziehe ich bei einer Konzertbeurteilung seit Hamburg 2007 überhaupt nicht mehr mit ein, es kann zwar teilweise ein bisschen eklig und anstrengend sein, über Stunden zu druchnässen und zu frieren, aber das hat für mich persönlich noch nie den Ausschlag gegeben, ob mir ein Konzert am Ende sehr oder doch nicht ganz so sehr gefallen hat.

Abschließend hänge ich nun noch die 3 entstandenen Bilder an (auch wenn sie niemanden interessieren dürften und von denen nur das mit Stephan in meinem Album enthalten ist, weil die beiden anderen da schlicht und einfach nichts zu suchen hätten), komischerweise habe ich auf allen die Augen nicht ganz offen und schaffe es, trotz der eindrucksvollen Vorgaben meiner jeweiligen Nachbarn, eine noch bescheuertere Fresse zu ziehen.
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Auch wenn Du mich verklagst
und Du schwörst, dass Du mich magst,
ist mir alles so egal
.

Ob Du fauchst oder ob Du beißt,
mich verwirrt nennst oder unreif,
Rache schwörst zum jüngsten Tag.

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