Wilson und Wainwright feiern Shakespeares Sonette (2009)
Quelle: Berliner Zeitung - Kultur, 13.04.2009
Der amerikanische Regie-Altmeister Robert Wilson (67) und Popstar Rufus Wainwright (35) haben in ihrer Liebe zu Shakespeare zueinander gefunden und am Berliner Ensemble (BE) einen Abend zwischen Traum und Theaterwirklichkeit zelebriert.
Vor allem aber ging es bei der Premiere von «Shakespeares Sonette» am Sonntag im ehemaligen Brecht-Theater um Leidenschaft und Liebe. Das wird hier gepaart mit Wilsons bekanntem choreographischen Figurentheater und Wainwrights dafür komponierten Musik-Versatzstücken und Anspielungen aus der Musikgeschichte (von Kurt Weill bis Hardrock) oder eigener, oft melancholischer Werkstatt. Wilson ist am BE gut bekannt - zuletzt brachte er die 'Dreigroschenoper' und Büchners 'Leonce und Lena' (mit der Musik von Herbert Grönemeyer) mit großem Erfolg auf die Bühne.
Das Premierenpublikum - darunter Herbert Grönemeyer, der Dramatiker Rolf Hochhuth, Regiestar Stefan Herheim, der in Berlin und Bayreuth Wagners 'Lohengrin' beziehungsweise 'Parsifal' inszenierte, der große alte Theatermann Ivan Nagel und Altbundespräsident Richard von Weizsäcker - war von dem dreistündigen Abend sichtlich angetan und jubelte. Den kanadisch-amerikanischen Songwriter Wainwright animierte das zu einer kleinen Solo-Performance auf der Bühne mit zwei Songs.
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