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Alt 18.06.2003, 12:01   #97
Panic
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Panic hat die Renommee-Anzeige deaktiviert
die akkustik-diskussion veranlasst mich, doch noch mal zur stimmung und zum sound stellung zu nehmen.
1. es ist schade, dass europas "modernstes" stadion auf den tribünen einen solch miesen sound produziert. schon bei der planung der arena war klar, dass sich diese arena nicht durch fussball alleine refinanzieren kann und auf eine beträchtliche anzahl von events und konzerten angewiesen sein würde. da verwundert es doch schon sehr, dass die architekten so wenig auf akkustik wert gelegt haben.
die kulisse war beeindruckend. wirkt auf der dvd auch sicher sehr beeindruckend.
es ist dennoch zu überlegen, ob grönemeyer dort überhaupt noch mal hingeht. es sollte noch immer die musik im vordergrund stehen, nicht das fassungsvermögen. und wenn die tickets verkauft werden, sollten die käufer auch was davon haben.

2. die stimmung.
so schlecht der sound für die musik war, so perfekt war die akkustik der fans. das mitsingen und toben der massen konnte sich beeindruckend laut in der halle ausbreiten. sicher toll für ein fussballspiel. und wahrscheinlich auch der hauptgrund, warum hier viele innenräumler den eindruck gewonnen hatten, auf den tribünen wäre die stimmung ungewöhnkich gut gewesen.
in wirklichkeit war sie eher ungewöhnlich gedämpft.
und das hatte zwei gründe: der sound war zu schlecht und die leinwände und der videowürfel für die hinteren tribünen einfach zu klein. das hatte schon was vom fernsehschauen. man verlor zwischen durch schnell mal das gefühl, in einem stadion mit grönemeyer zu sein.
ich kann auch meine einschätzung versuchen zu belegen. neben mir saß ein mann um die 50, der während des ersten songs ständig sein ohr massierte und mich fragte, ob er einen hörsturz habe oder man tatsächlich nichts heraushören könne.
der mann verschwand dann sofort, als grönemeyer zum ersten mal die bühne verlassen hatte. von den zugaben hat er nichts mitbekommen. übrigens war er bei weitem nicht der einzige mit vorzeitigem fluchtverhalten. insgesamt konnte man rings um sich herum etwa ein drittel frustrierter sehen, ein drittel aufmerksamer zuhörer und ein drittel begeisterter. nur bei wenigen songs war plötzlich eine alle erfassende stimmung da, wie ich sie von grönemeyer-konzerten kenne. das problem ist einfach benannt: durch die schlechte akkustik und die kleinen leinwände konnte grönemeyer nicht mehr die gegentribünen erreichen. das zauberband zwischen ihm und den dortigen fans konnte nie lange gewoben werden. dies führte zu verstärkten gängen zu getränkeständen etc.
viele waren einfach nicht gebannt, sind nicht in das konzerterlebnis hineingekommen.
vor der ertsen zugabe gingen schon die ersten. nach der ersten zugabe setzte schon ein richtiger fluss richtung ausgänge ein. spricht nicht gerade für begeisterung. auch wenn manche nicht gewusst haben sollten, dass er immer mehrere zugaben gibt. diese zuschauer hatten offensichtlich nicht den drang, alles zu geben, um herbert noch mal rauszulocken. vielen war es wohl auch wichtiger, frühzeitig zu den parkplätzen zu kommen. spricht auch nicht dafür, dass sie in heller begeisterung waren. nach der zweiten zugabe war es dann schon merklich leerer um mich herum. den vierten zugabeblock erlebten dann nur noch etwa die hälfte der nordtribünenzuschauer. und um ehrlich zu sein, wäre es nach dem applaus und jubel nach der dritten zugabe von der nordtribüne aus gegangen, ein vierter zugabenblock wäre nicht gerechtfertigt gewesen. bin natürlich froh, dass es ihn dennoch gab.
Die Welle wurde von fast allen mitgemacht. selbst von dem typ, der neben meiner frau saß und in abständen immer wieder vor sich her meckerte.
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