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Alt 10.04.2007, 11:42   #83
AlexDe
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AlexDe ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt
AW: Gedanken rund um Gott, Religion und "Stück vom Himmel"

...so, wie gehabt, hier geht's weiter, weil die Textkapazität pro Beitrag leider begrenzt ist...

Zitat:
Zitat von david
Noch ungerechter ist es, den Kirchen von heute Schuld zu geben am Irakkrieg oder anderen religiös motivierten Kriegen. Ich gehöre nicht zu den ältesten Semestern und habe noch nicht so viel Kirchengeschichte miterlebt, aber wie oft sich auf Kanzeln evangelischer(in katholischen Gottesdiensten war ich zu der Zeit und insgesamt selten) Kirchen von der Politik und den Kriegen eines religioiden Präsidenten im weißen Haus distanziert wurde, dürfte ,abgesehen von der bekennenden Kirche, die im Nationalsozialismus (auch aktiv) Widerstand leistete, herausragenden Charakter haben.
Es dürfte dem Weißen Haus aber doch weniger um Religion, und viel mehr um Geld und Öl gegangen sein!? Im übrigen geb ich dir recht. Heute haben die Kirchen keine Schuld mehr. Meine These war jedoch, dass die Kirchen die Voraussetzung für Krieg schafften als sie die Losung verbreiteten, wer ungläubig ist, werde verdammt. Der Grund ist einfach: so sind alle Menschen verdammt, denn niemand gehört allen westlichen Religionen an.

Zitat:
Zitat von david
Ebenso ist es unfair zu behaupten, die unglaublich reichen Kirchen (wie schonmal gesagt, das ist auch nur relativ zu sehen) kümmerten sich in Wort (=Predigt und Verkündigung) und Tat überhaupt nicht oder nur um Profit zu schlagen um soziale Ungerechtigkeit im nationalen und globalen Kontext! Diese absolut haltlose Kritik zeugt meiner Meinung nach eindeutig von mangelnder Auseinandersetzung mit der kirchlichen Landschaft von heute!
Ok, das war deutlich. Dass dies „absolut haltlose Kritik“ sei, ist aber m.E. ebenso überzeichnet, wie von „unglaublich reichen Kirchen“ zu sprechen. Mir geht es um ein Missverhältnis in der Außendarstellung. Die Kirchen sind mit Gold und Silber geschmückt... die Kirchenfunktionäre reisen erster Klasse...und gern im Flieger, statt mit der Bahn zu fahren... in die Gottesdienste kommen überwiegend alte/arme Menschen, von den Hungersnöten der dritten Welt ganz zu schweigen. Die Buddhistischen Mönche haben bspw. gar nichts. Sie leben von dem, was die Bevölkerung ihnen gibt. Die Priester und Pastoren hier bekommen ein Gehalt (nach Besoldungsgruppe A13 BBesO).

Als mein Bruder Konfirmation hatte, meinte der Pastor diejenigen anprangern zu müssen, Zitat: „die aus purem Geiz aus der Kirche austreten“, und er hat diesen Satz gebrüllt. Ich war kurz davor angesichts dieser Anmaßung (immerhin haben wir Religions- und Meinungsfreiheit) die Veranstaltung zu verlassen, habe es aus Respekt meinem Bruder gegenüber aber nicht getan...und ich habe mich auch beim „Klingelbeutel“ nicht verweigert.
Fakt bleibt, dass nahezu alle Kirchengemeinden für eigene Bauprojekte Geld (Kirchgeld) einsammeln, damit die Ortskirche wieder eine schöne Fassade o.ä. bekommt.

Mein Standpunkt ist – abgeleitet aus den Worten Jesu – dass es auf der Welt zuviel Not gibt, als dass schöne Bauten für eine Kirche Priorität haben könnten.

Jesus verlangte, den Armen zu geben und ihnen zu helfen und er lehnte Reichtum schlicht ab, ja er bezweifelte gar, dass „ein Reicher in das Reich Gottes komme“ (Mk 10,17-31; Lk 18,18-30).
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