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Alt 08.01.2013, 23:03   #13
beenie
Engel der Sünde...
 
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beenie ist ein sehr geschätzer Menschbeenie ist ein sehr geschätzer Menschbeenie ist ein sehr geschätzer Menschbeenie ist ein sehr geschätzer Mensch
AW: Manchmal lernt man im Internet was fürs Leben

Na, vielleicht finden wir doch auf einen Nenner, Chefkritiker. So, wie du jetzt geschrieben hast, kommen wir sicher auf einen grünen Zweig. (Entschuldige bitte, dass ich du klein schreib, ich bin ein Kind neuer Rechtschreibung )

Zunächst: stimmt, cloclo, hier geht's zwar um was anderes, aber manchmal entwickeln sich Diskussionen etwas weiter. Aber ich möchte hier auf keinen Fall jemandem die Augen auskratzen.

Mir ist durchaus klar, dass nicht alle Studenten studieren, um einfach was zu lernen oder auf ein Ziel hinzuarbeiten, weil sie mal gehört haben, dass das 'ne tolle, entspannte Zeit ist. Seit Bologna funktioniert's nicht mehr ganz so gut mit dem Entspannen, wenn man nicht rausfliegen will. Aber das sei mal dahingestellt. Ich denke, die Mehrheit verfolgt mit dem Studium schon ein Ziel.

Was BWL und Theologie betrifft, stimme ich dir völlig zu. Gerade bei BWL wäre vielleicht ein Dualstudium sinnvoll. Vielleicht sollten die Verantwortlichen mal darüber nachdenken, sowas auch an Berufsakademien anzubieten. Die sind ja halb praktisch, halb theoretisch, allerdings leider kaum anerkannt.

Theologie ist leider schwierig. Da sällt mir spontan auch nicht ein, wie man das anders regeln könnte. Es gibt ohnehin recht wenige Studenten, die nur Theologie (also nicht in Kombi mit Lehramt) studieren. Viele bleiben im akademischen Bereich. Sie anderen werden dann leider ein bisschen ins kalte Wasser geworfen. Aber die meisten, die Pfarrer oder Pastor werden, sind, glaub ich jedenfalls, ohnehin die Menschen, die das nötige Einfühlungsvermögen und Charisma mitbringen. Ein Soziopath stellt sich dem sicher nicht freiwillig.

Beim Lehramt geht unsere Uni zum Beispiel mit sehr gutem Beispiel voran: Erstens muss jeder Studi bis zum 4. Semester 400 Stunden (glaub ich jedenfalls) insgesamt pädagogisch tätig gewesen sein und darüber einen Bericht schreiben. Es geht also alles von Nachhilfe bis Betreuer in 'nem Jugendcamp. Dazu ist im 5. oder 6. Semester ein Praxissemester angesetzt, in dem die Lehramtanwärter in Schulen gehen und hospitieren, aber auch selber Unterricht halten müssen. Wer dann merkt, dass das nicht passt, hat immerhin kein ganzes Studium verdaddelt. Das finde ich einen sehr guten Ansatz, oder nicht?

Und ja, ich strebe ein Dasein als Wissenschaftler und, mit Glück, vielleicht eines zerstreuten Professors an. Auch wenn die Uni ein - unter uns gesagt - leider nicht so toller Arbeitgeber ist, macht's mir einfach tierisch Spaß. Dahingehend würde ich auch gern meine Aussage relativieren, was das reine Ausbilden von Wissenschaftlern angeht. Das gilt für mich vorwiegend für klassische Wissenschaften wie eben Philosophie, Geschichte usw. Die Naturwissenschaftler kommen immer unter, irgendwo. Das Handwerkszeug lernen wir, der Rest ist Einarbeitung. Die Geisteswissenschaftler und Kulturwissenschaftler haben's da sicher schwerer. Leider fehlt mir in diesem Bereich der tiefgehende Einblick, was Zukunftsaussichten angeht.

Übrigens ist meine Studiumszeit vorbei. Der Ernst des Lebens hat nun auch bei mir um sich gegriffen.

So, nun glaube ich, haben wir doch eine Ansicht gefunden, mit der wir beide halbwegs leben können, nicht?

Über G8 waren wir uns ja weitestgehend einig.
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