[JJ]

Ein paar Eindrücke möchte ich an dieser Stelle kurz aufschreiben.

Nachdem ich sonst meistens erst nachmittags vorm Einlass eintreffe, war ich am Freitag schon um kurz nach 12 in Beverungen und nach einem kurzen Fußmarsch auch schon am Konzetgelände, allerdings noch ohne eine erkennbare Einlassstruktur. Im Laufe der voranschreitenden Stunden stellte ich irgendwann fest, dass ich wohl doch nicht völlig verkehrt an der Stelle war. Zudem fungierte ich lange Zeit als Quotenmann, sowohl vorm Einlass als auch am Ende auf dem Gruppenfoto, nach Betrachtung der für lange Zeit positionierten Chefordnerin bin ich mir aber sicher, dass ich vorm Einlass nicht derjenige mit dem höchsten Testosteronspiegel gewesen sein kann...

Zum Konzert slbst ist das meiste schon geschrieben worden: Der fehlende Steg und die kaum erhöhte Bühne haben einen so direkten Blick und ein fast familiäres Konzerterlebnis ermöglicht, wie ich es mir vorher nie hätte erträumen lassen. Vor allem sind es ein paar Sprüche, die mir in Erinnerung geblieben sind:

Schon ziemlich zu Anfang stellte er fest, dass neben der Konzertfläche ein Wasserlauf sich durchs Land schlängelte, er wies die Zuschauer vom anderen Ufer, denen er winkte, darauf hin, dass sie stattStereoklang nicht mal Mono empfangen, sondern allerhöchstens Mo. Vor Bochum erklärte er dann, dass er genau genommen kein vollwertiger Bochumer sei und wie es dazu kam (weder die Ohnmachtsanfälle seiner Mutter während ihrer Schwangerschaft noch den Namen des Krankenhauses geschweige denn den seines behandelnden Arztes ließ er aus). Ziemlich früh wies er außerdem schon darauf hin, dass die Weser kaum dafür geeignet sei, um sich während oder nach dem Konzert zu ertränken...ob das nun unbedingt das geeignetste Thema ist, um seine Späßchen drüber zu machen, darüber bilde ich mir lieber kein Urteil.

Seit Beverungen ist nun übrigens auch bekannt, dass "Muskeln" auch nicht mehr zu seinen liebsten Nummern zählt, immerhin steht er dazu, solch einen Text erschaffen zu haben.

Eine Sache, die mir sonst überhaupt nicht gefällt, wurde dieses Mal besonders ausgereizt: Die Mensch-Verlängerung. Und nicht nur das, direkt im Anschluss daran ließ sich das Publikum auch mit äußerster Gewalt nicht davon abbringen, Oh wie ist das schön zu singen. Erst setzte Jakob dezent dazu ein, dann schon ein bisschen im Hardcore-Style, schließlich ging Herr Grönemeyer selbst hinter sein nach hinten geschobenes Keyboard, brachte es nach vorn und stellte fest, dass es ausgeschaltet war (aber irgendjemand machte es wieder an). Ich habe nicht auf die Uhr geschaut, aber ich halte es nicht für übertrieben, wenn ich ejtzt schreibe, dass Oh wie ist das schön vielleicht an die 5 bis 7 Minuten in Anspruch genommen hat...und nicht nur das, es wurde zudem nach zeit dass sich was dreht noch einmal vom Publikum gesungen und aufgegriffen.

Mmh, irgendwas wollte ich noch geschrieben haben, ich bin aber zwischenzeitig eingenickt und nun ist es weg...insgesamt würde ich sagen, das Konzert in Beverungen war eines meiner persönlichen Highlights, nicht nur in diesem Jahr, sondern generell, es hat einiges mehr geboten als andere Konzerte oder ich habe für mich persönlich einiges mehr mitnehmen können als sonst - ich denke, dieses Konzert vorgestern wird mir noch lange Zeit sehr gut in Erinnerung bleiben, vielleicht allein schon deshalb, weil der Ort selbst überhaupt gar nichts dazu beigetragen hat, ihm etwas abgewinnen zu können.

Ach ja, Ich will mehr wurde überraschenderweise auch noch gespielt. Über Unterwegs hätte ich persönlich mich mehr gefraut, aber Ich will mehr ist schon eine andere Lieder-Liga als beispielsweise Deine Zeit oder Leb in meiner Welt und allein schon deshalb ein krönender Fast-Konzert-Abschluss.