Hab schon lange nicht mehr einen Thread so interessiert mitgelesen wie diesen hier und finde es äusserst spannend, dass das neue Album so differenziert wahrgenommen wird. Ich denke die verschiedenen Gefühlslagen spiegeln ein wenig den Ursprung der Begeisterung für Herbert von jedem einzelnen von uns wieder… Leute, die er auch altersbedingt, vor allem mit BAA und danach Mensch in sein Fanboot geholt hat, tun sich sichtlich schwerer als solche die bereits seit den Anfängen irgendwie mit dabei sind. Ich gehöre sicher zur Methusalem-Fraktion, zu jenen die Bochum als Teenager mitbekommen haben. Mit Sprünge wurde ich zum Fan, seit dann habe ich alle seine Platten/Tourneen in verschiedenster Intensität miterlebt, habe alle seine Entwicklungen und Experimente mal mit mehr, mal mit weniger Anpassungsschwierigkeiten mitgetragen und bin irgendwie Fan geblieben
Das neue Album ist mit Sicherheit das wohl ruhigste all seiner Werke, höchstens Sprünge war vielleicht ähnlich melancholisch. Es ist insgesamt schlichter, geerdeter und die verschachtelten, kryptischen Texte sind grösstenteils wieder durch eine klare Sprache ersetzt worden. Ja es ist keine Weiterentwicklung. Ja es wird kein Neuland beschritten. Und Ja es fehlen wohl ein wenig die mittlerweile gewohnten Kanten und Herausforderungen. Ich denke aber für jene welche seine Entwicklung in der 80er Jahren miterlebt haben, ist Dauernd jetzt einfach eine Besinnung auf bewährte Tugenden, auf alte Werte. Es ist ganz bestimmt kein Rückschritt sondern eher eine Art Heimkehr. Und zuhause ist es doch eigentlich immer am schönsten