Ich weiß nicht, ob es eine Gesetzmäßigkeit geworden ist, aber wenn Herbert Grönemeyer und Roger Willemsen beide in derselben Fernsehsendung sind, kommt aus meiner Sicht Roger Willemsen so gut wie jedes Mal besser davon oder zumindest finde ich an seinem Auftritt mehr gefallen, obwohl oder vielleicht gerade weil er mehr als nur einmal das Wort "abgewichst" benutzt. Vielleicht hat ja auch die Anwesenheit des einen den anderen dazu inspiriert, auch zu erscheinen, weil er sich dann sagen konnte: "Ach, wenn der da hin geht, dann ist es auch nicht so schlimm, wenn ich es tu!" oder aber beide dachten sich: "Jetzt geht sogar schon Bodo Bach dahin, naja, dann muss ich ja keine Angst haben, dass mir das schadet"
Ich hab mir das ganze jetzt eben noch ein paar Mal angeschaut und muss sagen, die Jazz-Big-Band-Version von Mensch zum Einmarsch, die war doch richtig gut umgesetzt, dagegen kann man wirklich nichts sagen (ich jedenfalls nicht). Zum Interview an sich schreibe ich mal gar nichts weiter, außer dass ich mich nicht erinnern kann, dass die Frikadelle / Tasse Kaffee / 'n Bier-Anekdote zur Schiffsverkehr-Zeit noch nicht erzählt wurde, oder ich habe es nicht mitbekommen...nein, es wird meistens von Kinder an die Macht und den 3 Kinderpsychologen oder von Was soll das und "Wie geht es Ihnen denn, Herr Grönemeyer?" erzählt, und natürlich auch, dass Männer anfangs nicht im Radio gespielt wurde und das eine Platte namens Bochum nicht mal mehr in Bottrop verkauft wird, aber die beiden Geschichten gab es heute zum Glück auch, nur für den Fall, dass sie jemand hier noch nicht kannte.
Was war noch? Ach ja, der Auftritt. Zuächst einmal können ein paar Pluspunkte verteilt werden für Jakob, der wohl auch keine weite Anreise hatte, ebenso wenig der Backgroundsänger mit dem auf beide Backen erweiterten Unheilig-Bart, dessen Namen ich jetzt nicht nachschlage, der aber anscheinend der Frontmann von "Jakob and Friends" ist. Ein weiterer Pluspunkt: "Löffel rrrrrrrein und rrrraus" hat beide Male mit ungefähr exakt so vielen Rs funktioniert, es würde mich nicht wundern, wenn es auf der Tour vereinzelt mal nicht klappt, weil es (zumindest geht es mir so) nicht immer klappt, das RRRRRRRR so zu rrrrrrrollen, wie man es gerne hätte.
Und noch 3 Pluspunkte: Er hat 3 mal das wichtigste Wort überhaupt gesungen, das in den Studio-Produktionen relativ selten vorkommt, live aber immer wieder eingebracht wird, eigentlich muss ich gar nicht dazuschreiben, welches, aber weil es mir persönlich sehr gefällt und ich es auch so oft wie möglich mitsinge oder zumindest da unterbringe, wo es mir sinnvoll erscheint, tu ich es trotzdem: GJA! (im Gegensatz zum RRRRRRR ist ein GJA! übrigens ziemlich leicht und zuverlässig reproduzierbar, ich finde es auch leichter als so einen Sprudler mit der Zunge, der nicht immer wunschgemäß hinhaut, vielleicht hat die heutige, bzw. gestrige Version deshalb auch nicht damit, sondern mit einem GJA! geendet).
Kurzer Einschub: Hat Jakob sich eine neue Gitarre zugelegt? Von der 12-Tour kam sie mir nicht bekannt vor.
Weiter im Text: Insgesamt kann man den Auftritt vielleicht als Vorboten für die Tour betrachten, mein Verdacht scheint sich zu verdichten, dass statt der Streicher wirklich ein Chor mitgenommen wird, aber kein 40-köpfiger Eunuchen-Chor (ich glaube, sie haben es lieber, wenn man sie Kastraten nennt), sondern 2 oder 3 Damen (bzw. vielleicht auch wirklich noch ein Mann, was aber nicht zwingend nötig wäre), die am Mikrophon hinten in der Ecke stehen, im Takt vor sich hin wippen und das ganze stimmlich unterstützen. Meine Meinung dazu schreibe ich mal nicht auf, obwohl, doch, mir sagt so etwas überhaupt nicht zu, das kann vielleicht Joe Cocker machen oder bei Westernhagen ist es auch üblich und bestimmt noch bei etlichen anderen (männlichen) Sängern, ich halte da nicht sehr viel von...hoffentlich hat das keine allzugroßen Konsequenzen auf die Flexibilität und Spontaneität die Zugaben betreffend, denn immerhin in der O2-World, da haben die Streicher bei Marie, Komet und Ich will mehr auch nur da gesessen und in die Hände geklatscht, hoffentlich werden im Juni nicht nur Lieder gespielt, die der Chor auswendig kann.
Ursprünglich hatte ich Schiffsverkehr und Fernweh beide für geeignete Anfangslieder gehalten, aber wenn die beide ihn schon so auspowern, oje, was wird aus dem restlichen Hauptblock. Die ruhigeren Lieder, bzw. die gesanglich nicht so stark fordernden Lieder (November, Wienf, So wie ich, Leunr), die passen mehr ans Ende vom Konzert (ich weiß, dass Unfassbarer Grund und Deine Zeit auch nicht sehr viel Kraft abverlangen, aber die passen eher in den Hauptblock), auweia. Ich glaube, das unklügste, was er machen könnte, wäre wie bei der Mensch-Tour (Neuland, Viertel vor, Lache...) 3 oder sogar 4 Kracher direkt hintereinander zu spielen, es böten sich an: Schiffsverkehr, Kreuz meinen Weg, Fernweh und Auf dem Feld. Hoffentlich macht er das nicht, der Rest des Konzerts würde mitunter drunter leiden.
Naja, insgesamt fand ich die Darbietung irgendwie ein bisschen lahm (mit Ausnahme der Bläser, die waren spitze, und ausgerechnet die wird es auf der Tour nicht vollständig geben), aber ich würde jetzt nicht anfangen, mich zu beschweren deswegen. Ach ja, eines noch:
Zitat:
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Zitat von Mocca
vor ort gabs noch karten für die sendung - erklärungen zum bühnenaufbau im anschluss inklusive  |
Handelt es sich dabei um höchst vertrauliche Erklärungen, die bis zum Tourbeginn nicht bekannt werden dürfen oder spricht prinzipiell nichts dagegen, sie irgendwo aufzuschreiben?