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Alt 19.03.2011, 16:16   #33
so far away
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AW: Album: SCHIFFSVERKEHR

Ich versuche auch mal, meine bisherigen Eindrücke in Worte zu fassen.

Schiffsverkehr: Wunderbar, wie sich dieses Lied aufbaut. Ich kann das Meerwasser förmlich riechen und will auch sofort zu neuen Ufern aufbrechen. Warum so viele Schwierigkeiten haben, den Text zu verstehen/ interpretieren kann ich auch nicht nachvollziehen. Insgesamt recht eindeutig und wenn man dann noch die Stockholm-Sache kennt ziemlich logisch. Der Ruf nach mehr Schiffsverkehr mag natürlich bescheuert klingen. Aber er ist auch neu und ungewöhnlich. Sowas trauen sich nicht viele Musiker
Anfänglich habe ich gedacht, dass es sich mal zusammen mit BAA meinen ewigen Platz 1 der Grönemeyer-Lieder teilen könnte. Aber davon muss ich nach mehrmaligem Hören doch Abstand nehmen. So urgewaltig ist es dann doch nicht.

Kreuz meinen Weg: Geil, geil, geil!Hat mich umgehauen. Hier passt das Wort urgewaltig viel besser. Mir fehlen immer noch die Worte, um meine Empfindungen gebührend darzustellen. Das Herzstück der Platte!

Ferweh: Mein Lied für den Sommer! Ich kann nicht stillsitzen, wenn ich es höre. Will sofort über schwedische Inseln tanzen. Wie Herbert auch selber sagt, erschließt sich der Text von selbst. Aber auch das ist mal schön. Erinnert ein wenig an seine Lieder aus den frühen 1980er. Und das geniale Foto im Booklet machts komplett.

Unfassbarer Grund: Von den drei wunderschönen Balladen meiner Meinung dennoch die schwächste. Wird mit der Zeit sicher mehr ins Ohr gehen, aber berührt mich bisher nur bedingt.Auch textlich etwas abgedroschen. „Und wär doch Liebe nur ein Wort“. Naja.

Deine Zeit: Bei der Piano-Version sind mir die Tränen gekommen. Wie Hennes finde ich es auch sehr bewundernswert, wie gut er die Alzheimer-Problematik in einem Text verpackt hat. Am liebsten würde ich es sofort meiner Oma vorsingen, die schon so viele Jahre an Demenz erkrankt ist. „Hier zählt deine Wirklichkeit, hier zählt keine Wirklichkeit“. Wer hätte gedacht, dass die schönste Ballade auf der Platte ein „Liebeslied“ für seine Mutter sein würde.

Erzähl mir von morgen: Am Anfang war ich erschrocken von den zwei Stimmen, die da gegeneinander ansingen. Jetzt gefällt mir gerade die Stelle in dem Lied am besten. Musikalisch einfach rundherum gelungen. Und vor allem habe ich jetzt immer George Clooney vor Augen, wenn ich es höre Herbert möge es mir verzeihen.

Auf dem Feld: Das Lied hat mich noch nicht erreicht. Finde ich besonders schade, da ich mehr als gespannt war, wie er das Thema Afghanistan auf der Platte unterbringen wollte. Aber wie Mocca, drücke ich meist die Skip-Taste. Das goldene Kalb darf er aber trotzdem auf jedem Konzert tanzen.

Zu dir: Wegen solcher Lieder muss (!) er irgendwann mal den „Nur-er-und-der-Flügel-Abend“ machen! Aber auch die Album-Version ist einfach großartig. Zwischendurch hat es mich mehrfach (insbesondere das E-Gitarrensolo) an Rio Reiser erinnert. Und das ist eines der größten Komplimente, das ich Herbert machen kann Sehnsuchtsvoll.

Wäre ich einfach nur feige: Ich glaube, dass ich schon vorher mehrfach meiner Freude über dieses Lied Ausdruck verliehen habe. Mit Hall oder ohne, das ist mir eigentlich egal. Die Zeile „Denn jeder Traum zählt seinen Zoll“ ist mit das beste, was er auf dieser Platte getextet hat!!

Lass es uns nicht regnen: Ja, Trennungen sind immer schlimm. Aber man verwünscht den anderen ja deshalb nicht immer gleich. Manchmal reicht die Liebe eben von beiden Partnern nicht. Deshalb gefällt es mir auch so gut. Mich hatten diese Verwünschungen in den früheren Trennungsliedern auch schon ziemlich genervt. „Was war bleibt immer schön.“

So wie ich: Was für ein gelungener Abschluss für diese positive und optimistische Platte! Ein bisschen Eigenliebe tut doch jedem gut Da hat Norbert einen wunderschönen Text kreiert, er sollte mal was Eigenes rausbringen. Und dieses cowboyhafte gefällt mir irrsinnig gut! Auf den Konzerten können wir dazu alle schön schunkeln!

November: Ein bisschen zu düster ist mir „November“ bisher noch. Ich bin doch immer so anfällig für Winterdepressionen… Mal abwarten.


Fazit: Ich bin verliebt in dieses Album! Ja, es übertrifft „Zwölf“ in so ziemlich jeder Hinsicht! Musikalisch sowieso und auch textlich. Und so wunderbar experimentierfreudig, druckvoll, knallig.
Hat er sich neu erfunden? Keine Ahnung, zur Beantwortung der Frage brauche ich noch etwas Zeit. Es kommt für mich nicht an BAA heran, aber das wird für mich vielleicht nie wieder ein Album von ihm. Schließlich ist BAA der Grund, warum ich hier überhaupt gelandet und Herbert jetzt schon seit 13 Jahren „treu“ bin. Aber es bietet viel guten Stoff für die Tour!!! Verneige mich!
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Jeder Traum zahlt seinen Zoll


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