Herbert Grönemeyer Forum

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RaBraBo 22.11.2008 18:21

Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht
 
Eine wahre Geschichte, zum Thema - da bleibt dir das Lachen im Halse stecken, oder auch nicht


Eine wirklich gute Freundin von mir hat sich vor ein paar Jahren scheiden lassen.
Sie hat ein Sohn (zehn) und eine Tochter (acht) aus der Ehe und verstand sich eigentlich immer noch ganz gut mit dem Ex.
Der Ex hat eine etwas größere Wohnung und die Kinder besuchten in jedes Wochenende. Jedes der beiden Kinder hatten ihr eigenes Zimmer. Aber wie es so kommen muss. Eines Tages lernt Papa eine Frau kennen und lieben und es dauerte gar nicht so lange und die neue Frau zog mit ihren beiden, nicht unwesentlich älteren (Junge 11 und Mädchen 14) Kindern, ein. Der Schock, die Zimmer zu verlassen, hielt sich in Grenzen, sie bekamen ja neue Freunde. Die Tochter der neuen Frau, ich nenne sie mal Claudia, hatte eine nette Freundin, ich nenne sie mal Petra, die öfter mal bei Claudia übernachtete. Nicht ungewöhnlich, zumal in dem alter. Doch mit der Zeit wurden die Aufenthalte von Petra immer länger und eines Tages konnte man sagen, dass Petra dort wohnte. Es gingen ein paar Jahre ins Land und der Ex wurde wieder zum Ex. Die neue Frau zog aus. Sie hatte einen ungemeinen tollen Mann kennengelernt, lies sich, zum 6. mal scheiden und heiratet zum 7. mal. Die Trauer, beim ExEx war groß, so groß das sich die leiblicht Tochter, mittlerweile 13 und voller Verachtung für ihre doofe Mutter, zu ihren über alles geliebten Vater zog um ihn zu trösten. Dabei war sie nicht alleine, auch Petra tröstete, am liebsten - nachts.
Der geliebte ExEx und Petra - grade 18 wurden ein Paar.

Es hätte so schön sein können, bis in diesem Jahr, die Geschichte eskalierte.
Petra jung, lebhaft, in der Blüte ihres Lebens, wurde eine Tages bewusst, dass ein Leben ohne Kind kein Sinn macht.
Nur, das Problem ist, der ExEx ist sterilisiert und will eigentlich kein Kind mehr.
Er kauft ein Hund - das geht ein Jahr gut. Der ExEx hat Zeit zum Nachdenken.
Operation, eine Wiederfruchtbarkeitsherstellung. Lieber nicht - gelingt selten und teuer.
Künstliche Befruchtung - wirklich teuer, auch keine Lösung.
Samenbank. Hätte vielleicht eine Lösung sein können.

Petra war praktischer - sie bevorzugte den Freund der Tochter und ist nun im neunten Monat schwanger. Der ExEx hat die beiden beim Zeugen erwischt - wohl zu spät. Er schweigt, wohl um nicht zum ExExEx zu werden. Offiziell ist ein Art Wunder geschehen, er wird Vater.
Alle Freuen sich, die Großeltern, Petra, heimlich - der Erzeuger, ExEx und

die ihren Vater liebende Tochter - die von all dem nichts weiß.
__________________

Kelene 29.11.2008 20:45

AW: Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht
 
Tja, sowas nennt man Leben. Oder täusche ich mich da?

RaBraBo 08.02.2009 21:11

AW: Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht
 
Noch eine Geschichte aus dem Leben....

eine lehrerin erklärt an der ahs in bio der klasse den aufbau des spermiums und dass es zu einem bestimmten anteil aus zucker besteht.
daraufhin meldet sich eine schülerin: "wenn das stimmen würde, warum schmeckt sperma dann nicht süß"
daraufhin allgemeines gelächter in der klasse und die schülerin bemerkte was sie da für eine frage gestellt hatte.

die lehrerin wartete bis die klasse zur ruhe kam und antwortete: wenn du beim aufbau der zunge aufgepasst hättest,
würdest du wissen dass man süße mit der zungenspitze schmeckt.
nicht mit dem hinteren deines rachens"


... ob wahr oder nicht, ich weis es nicht. oder doch?

RaBraBo 21.02.2010 18:10

AW: Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht
 
Mal ein Gedanke zu Westerwelle.

Manchmal überschneiden sich die Themen im Leben und manchmal auch öfters.
Vielleicht sollte man sie, Herr Westerwelle, erst mal ordentlich nachdenken bevor sie so dumm daher reden.
Ich glaub zwar nicht das sie meinen Beitrag je zu Gesicht bekommen,aber ich muß das mal los werden.

Meine Stieftochter hat im Januar ein Kind bekommen, sie ist grade 18 geworden und so „unverschuldet“ zur Harz 4 Empfängerin geworden. Und ich kann schon sehen wie bei den einen oder anderen Heizsporn der Mundwinkel nach oben geht, der da denk „unverschuldet?“ Mit achtzehn sollte die junge Dame doch wissen, was Verhütung ist. Ich kann ihnen sagen, sie weiss es. Aber was soll man machen? Sie ist achtzehn - ich denke sie kann noch nicht wirklich abschätzen was es heißt, Mutter zu sein und erst recht nicht was es heißt unsere Leistungsgesellschaft zu gefährden, so als Sozial Schmarotzer. Würde sie eine Ahnung davon haben hätte sie sich sicher nicht so ein fauler arbeitsscheuen 20J. als Vater gesucht. Ihr Freund hat im Leben noch kein Handschlag gemacht, wie man immer so schön sagt. Er ist das 3. Kind einer Alleinerziehenden Alkoholikerin. Eigentlich ein echt netter Kerl, aber halt faul wie Dreck. Unser Sozial Staat bezahlt den Dreien eine Wohnung und die Erstausstattung wir haben natürlich bei der Renovierung geholfen. Mein Schwiegersohn, in spe, stellt sich so ungeschickt an, mir ist bald die Galle hochgekommen. Auf der anderen Seite - woher soll er es wissen? Auch arbeiten muss gelernt werden. Er ist in einem Umfeld groß geworden in dem nie gearbeitet wurde. Hausarbeiten macht er - Putzen, spülen - super. Aber einen Schrank aufbauen oder die Spüle anschließen - da konnte ich die Hilflosigkeit in seinem Blick sehen. Meine Stieftochter ist da anders - Alltagstauglicher. Sie ist ein sehr Kreativer Mensch und wohl in die falsche Familie geboren. Meine Frau und ich sind Arbeitsbienen. Ich sehe die gleiche Verunsicherung bei ihr wenn es darum geht, ihr leben zu leben.
Was ich mich frage und sie fragen würde Herr Westerwelle, wenn ich sie fragen könnte. Darf und kann nur der leistungsbezogene Mensch in unserer Gesellschaft leben? Dürfen es in unseren Wohlstandsgesellschaft nur Tüchtige lebe? Gibt es nur die eine Gesellschaftsform? Ergeht es den „faulen“ wie den Uhreinwohner Amerikas oder Australiens oder den arbeitsscheuen Neger Afrikas? Nach Robert Enkes Tod wurde unsere Leistungsgesellschaft hinterfragt. Ist ihre „die“ Antwort darauf. Ich arbeite gerne und oft über 60 Stunden in der Woche, doch sehe ich Menschen die mehr und mehr unzufrieden sind. Nicht weil sie zu wenig verdienen oder weil die Abgaben zu hoch sind, sonder weil sie keinen Sinn darin sehen weil ihnen die Arbeit zu viel wird und das sind dann meistens die, die sich über das Faule Pack aufregen. Kommt mir vor wie Neid.
Was sind wir für eine Gesellschaft, in der man auf die schwächsten eindrescht. Wie es in den 50er und 60er Jahren den Heimkinder ergangen ist. Es gibt doch bestimmt ne menge Menschen die gar keine Lust dazu haben so zu leben wie die Allgemeinheit sie gerne hätte. Wer gibt den leistungsorientierten Menschen das Recht zu glauben ihnen gehöre die Welt? Woher hat er das recht Kontinente zu besetzen? Wälder abzuholzen und die Meere leer zu fischen und voll zumüllen? Haben anders denkende nicht das Recht zu leben? Sie als Homosexueller sollten wissen wie es ist „anders“ zu sein. Sind sie schwul geboren oder wurden sie schwul gemacht, kann man sie umerziehen? Sollten wir jungen Menschen nicht erst mal die Möglichkeit geben sich zu intrigieren und erst mal die Zeit geben sich zu finden? Zu lernen zu Arbeiten? Das ist nicht so einfach. Es hat doch kaum noch einer Lust und Zeit, einen zwanzig jährigen beizubringen was Arbeit ist. Der nervt, der ist doch zu blöd, der soll mir wegbleiben - sind die Sprüche, die ich in dem Zusammenhang an meinem Arbeitsplatz, am meisten höre. Anstatt das Elend zu verwalten sollten sie Möglichkeiten schaffen, jungen Menschen, die ja nichts dafür können wohin sie geboren wurden, in ihre Leistungsgesellschaft zu intrigieren und sie nicht den Mopp zum Frasse vorwerfen, wie man es frühere mit den Schwulen (abartiges Dreckspack) gemacht wurde und toleranter Menschen gegenüber sein - die anders sind.

Vollmondpetra 21.02.2010 18:56

AW: Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht
 
:shock:...wenn man seine kostbare Zeit opfert und "Welles" Aschermittwochsrede verfolgt...
es könnte einem schlecht werden...:x
Bin gespannt, wie lange wir diesen Menschen in der Regierung noch ertragen müssen :shock:...
1. Teil von 6 :shock:
http://www.youtube.com/watch?v=A38hPvNYZqc

Bloß geliebt 21.02.2010 20:56

AW: Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht
 
Zitat:

Zitat von Vollmondpetra (Beitrag 270110)
:shock:...wenn man seine kostbare Zeit opfert und "Welles" Aschermittwochsrede verfolgt...
es könnte einem schlecht werden...:x
Bin gespannt, wie lange wir diesen Menschen in der Regierung noch ertragen müssen :shock:...
1. Teil von 6 :shock:
http://www.youtube.com/watch?v=A38hPvNYZqc

Ich denke mal mindestens die nächsten 3,5 Jahre. ;)

Ich habe mir bis jetzt nur Teil 1 angesehen, aber in welchem Punkt aus Teil 1 hat Westerwelle denn unrecht?

Meiner Meinung nach spricht Westerwelle genau das aus, was sich viele andere Politiker (und nicht nur die) auch denken, nur traut sich von denen keiner etwas zu sagen.

Aber natürlich hätte er sich anders ausdrücken müssen ("spätrömische Dekadenz").

Luxus 21.02.2010 21:00

AW: Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht
 
Ich schau das grad auch mal und bin grad beim 4. Teil. Was ich bisher gehört habe, ist für mich völlig in Ordnung und wichtig, dass es mal gesagt wird (auch wenn damit noch keine Taten da sind, aber die können ja gerne folgen ...).

Inhaltlich würde ich bisher jeden Satz unterstreichen, und rhetorisch einwandfrei ist das Ganze außerdem, Hut ab.

Feechen 21.02.2010 21:55

AW: Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht
 
Ich weiss auch nicht wo es einem schlecht werden soll, kann ebenfalls alles unterstreichen was er in Teil 1 gesagt hat. ....und ich bin wahrlich kein Westerwelle-Fan 8)
Tenor: Die Mittelschicht bricht weg und es gibt leider genug Menschen die arbeiten und weniger haben als Hartz 4 - Empfänger. Genau das kann nicht sein und genau das sag ich auch seit Jahren :!:

RaBraBo 21.02.2010 22:30

AW: Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht
 
Aber ihr, ohne Plan weit und breit
Ihr spielt mehr harmlos als schlecht
Der Gegner kommt über rechts
Für euren Ruf fällt euch sehr wenig ein
In einer flüsternden, flüsternden Zeit

Bloß geliebt 21.02.2010 22:57

AW: Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht
 
Vllt. mag sich ja jemand Teil 4 ansehen. Da geht er noch mal näher auf die Hartz 4 - Diskussion ein und nennt 7 Kernpunkte für die soziale Gerechtigkeit.

+ YouTube Video
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@ V-Petra: Bei welcher Aussage wird dir denn schlecht?

Vollmondpetra 22.02.2010 00:47

AW: Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht
 
Ja, das sind alles tolle Gedanken von Westerwelle, wenn man sich das einfach so anhört…
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutsc...678319,00.html
Solange der FDP-Politiker noch auf der Oppositionsbank saß, nahm kaum jemand Notiz von seinen verbalen Attacken. Nun aber ist er nicht mehr nur Parteichef, sondern auch Vizekanzler und Außenminister.
Und genau darin liegt das Problem: Westerwelle bleibt sich persönlich auch in seiner neuen politischen Rolle treu. In dieser neuen Rolle allerdings wirkt das Hartz-IV-Bashing befremdlich, weil es ganz und gar nicht diplomatisch daherkommt.
Es klingt noch immer nach Oppositionsführer.
Westerwelles steile Thesen entstammen nicht etwa einem spontanen Geistesblitz. Im Gegenteil, sie sind lange gereift.
"Wirtschaftswoche" im Dezember 2006: "Die deutsche Politik hat Züge von Dekadenz. Anstrengungsloses Einkommen den Menschen und anstrengungslosen Wohlstand der Nation vorzugaukeln, war schon der Grund für den Untergang des Römischen Reiches."
Vor ein paar Tagen in der "Welt": "Wer dem Volk anstrengungslosen Wohlstand verspricht, lädt zu spätrömischer Dekadenz ein"…usw.




Ich wollte hier keinen persönlich angreifen oder gar verletzen.

Vollmondpetra 22.02.2010 00:51

AW: Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht
 
Ja, lache, wenn es nicht zum Weinen reicht ;)

+ YouTube Video
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+ YouTube Video
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Mocca 22.02.2010 00:55

AW: Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht
 
ohne mich näher für westerwelle und seine populistischen hetzreden zu interessieren, muss ich dann doch mal kurz einen unqualifizierten kommentar loswerden...

na klar soll sich arbeit lohnen und klar sollen erwerbstätige mehr geld haben als erwerbslose.. aber doch bitte nicht zu lasten der erwebslosen :confused:

ich hör grad in den ARD-nachrichten, dass westerwelle gerne möchte, dass die hartz4 empfänger gemeinnützige arbeit verrichten sollen (z.b. schneeschippen)
was soll das sein? ne strafe für die leute, die gerne arbeiten möchten, aber nicht können?

leider wird mein wunsch, dass menschen, die sowas von sich geben, jemals selbst hartz-4-bedürftig werden und vor meiner haustür den schnee wegschippen und müll aufsammeln wohl nie in erfüllung gehen :roll:

RaBraBo 22.02.2010 11:12

AW: Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht
 
Wenn man bedenkt wer diese Diskussion angestoßen hat, kann man nur sagen wie blöd muss eine Bevölkerung eigentlich sein, wenn Sie sich auf diese Diskussion einläßt.
Guido Westerwelle studierte von 1980 bis 1991 also 11 Jahre lang! Jura bis zum 2ten Staatsexamen. 1994 promovierte er an der Fernuni Hagen. Auf seiner eigenen Homepage wird gesagt er habe nach Studium und Promotion als Anwalt gearbeitet. Das war wohl nicht sehr lange, denn 1996 ging er als Nachrücker in den deutschen Bundestag.
Soviel zum Leitsträger Westerwelle. 11 Jahre Studium, 2 Jahre Berufstätigkeit, ansonsten nur Leben auf die Allgemeinheit. Nach 11 Jahren Opposition, in der er ohne besondere Leistung für die Allgemeinheit, aber dafür ganz gut auf selbige gelebt hat, ist unser Herr Außenminister mit Englisch-Kenntnissen eines Realschülers nicht um sein politisches Amit bemüht, nein er fühlt sich berufen diese Diskussion anzustoßen.

Noch einen Kleinigkeit zum Nachdenken:
Der jährliche Sozialbetrug bei Harz-IV beläuft sich auf ca. 300 Mio., alleine die HRE hat 100 Mrd. erhalten! Es steht zu fürchten, dass die HRE wieder in die Schieflage kommt, wegen Grieschenland! Interessant in diesem Zusammenhang, die HRE hat im Laufe des Jahres 2009 reichlich Staatsanleihen von Grieschenland gekauft, während die Deutsche Bank sich von diesen befreit hat. Ein Schelm der böses dabei denkt.
Aber das nur am Rande. ;)

Aston Martin 22.02.2010 17:45

AW: Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht
 
Zuallererst, ich habe die Rede von Guido Westerwelle nicht komplett gesehen.
Normalerweise beschäftigte ich ausführlicher mit solchen Themen und das erst recht, wenn ich dazu irgendwo Stellung beziehe.
Daher beschränkte ich mich eigentlich auch nur auf ein paar Kommentare zu hier geposteten Dingen.

Zitat:

Zitat von Der Spiegel (Beitrag 270267)

Solange der FDP-Politiker noch auf der Oppositionsbank saß, nahm kaum jemand Notiz von seinen verbalen Attacken. Nun aber ist er nicht mehr nur Parteichef, sondern auch Vizekanzler und Außenminister.
Und genau darin liegt das Problem: Westerwelle bleibt sich persönlich auch in seiner neuen politischen Rolle treu. In dieser neuen Rolle allerdings wirkt das Hartz-IV-Bashing befremdlich, weil es ganz und gar nicht diplomatisch daherkommt.
Es klingt noch immer nach Oppositionsführer.

Ist es nicht Sinn einer Regierung die Meinung des Volkes zu vertreten?
Anscheinend denkt ein großer Teil so über Hartz 4 und die ganze Thematik. Warum sollte Herr Wester nun also plötzlich ruhig sein und mit allem konform gehen?
Mir sind die Menschen ganz lieb, die auch weiterhin zu ihrer Meinung stehen.

Zitat:

Zitat von Mocca (Beitrag 270270)
ich hör grad in den ARD-nachrichten, dass westerwelle gerne möchte, dass die hartz4 empfänger gemeinnützige arbeit verrichten sollen (z.b. schneeschippen)
was soll das sein? ne strafe für die leute, die gerne arbeiten möchten, aber nicht können?

Wieso eine Strafe?
Wenn die Leute doch, wie du sagst, arbeiten möchten, dann wird so eine Tätigkeit doch kein Problem sein.
Schneeschippen mag zwar weit unter ihren Qualifikationen liegen, aber man hat doch dann wenigstens was zu tun, muss nicht den ganzen Tag rumsitzen und weiß, dass man der Allgemeinheit hilft.
Wesentlich andere Eigenschaften hat ein normaler Job auch nicht.
Außerdem bekommt man das Geld vom Staat ja als so eine Art Gegenleistung.
Darüber muss man heute ja auch schon froh sein. Ist ja auch keine Selbstverständlichkeit, dass man von seinem persönlich eingezahlten Geld noch etwas zurückbekommt.

Zitat:

Zitat von Mocca (Beitrag 270270)
leider wird mein wunsch, dass menschen, die sowas von sich geben, jemals selbst hartz-4-bedürftig werden und vor meiner haustür den schnee wegschippen und müll aufsammeln wohl nie in erfüllung gehen :roll:

Zitat:

Zitat von RaBraBo (Beitrag 270287)
Wenn man bedenkt wer diese Diskussion angestoßen hat, kann man nur sagen wie blöd muss eine Bevölkerung eigentlich sein, wenn Sie sich auf diese Diskussion einläßt.

Neid, irgendwie typisch Deutsch.
Man kann sich einfach nicht damit abfinden, dass es Menschen besser geht als einem selber.
Einerseits wird betont, dass viele Arbeitslose nichts für ihre Situation können, aber andererseits wird auf Westerwelle eingeschlagen, weil es ihm besser geht als dem Großteil des Landes. Der Vergleich hinkt zwar, da die Auswirkungen anders sind, aber kann er denn was dafür, dass er anscheinend in eine Familie reingeboren wurde, die ihn so unterstützen konnte?

Natürlich stößt es auch mir negativ auf, dass viele politische Aufgaben von Menschen übernommen werden, die von ihrem Themengebiet keine Ahnung haben.
Unser örtlicher Bundestagsabgeordneter ist da ein hervorragendes Beispiel. Nach der Schule ging es sofort in die Politik. Dieser Mann hat nie gearbeitet, aber stänkert trotzdem gegen die Rentner und verlangt dort Kürzungen, damit es den Jungen besser geht.

Warum besteht unsere Regierung zu 90% aus Mitgliedern der oberen 10.000, wenn der Mehrheit das doch so sauer aufstößt?
Warum werde diese dann gewählt?
Damit man sich hinterher beschweren kann, dass "die da oben" keine Ahnung von der wahren Situation des Volkes haben?

Irgendwas stimmt doch insgesamt dann nicht.


Ich hoffe, dass ich meine Meinung halbwegs logisch und verständlich schildern konnte.
Wie letztens gilt auch hier: Just my two cents.

Mocca 22.02.2010 17:59

AW: Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht
 
Zitat:

Zitat von Aston Martin (Beitrag 270313)
Wieso eine Strafe?
Wenn die Leute doch, wie du sagst, arbeiten möchten, dann wird so eine Tätigkeit doch kein Problem sein.

ja is klar.. wieso verschulden sich eigentlich manche leute für ihr studium, wenn sie doch auch ohne schulden so einem geilen job wie schneeschippen nachgehen könnten?

da geht mir ja echt der hut hoch..
ich investiere doch nicht x tausende von euro in ein studium, gehe hinterher jahrelang arbeiten, verdiene dabei einigermaßen gutes geld, was zum einen dem staat hilft ( ! ) und von dem ich zum anderen auch selbst in die sozialkassen einzahle, um dann hinterher bei einer arbeitslosigkeit behandelt zu werden, als sei ich ein faules schwein, das gefälligst mal seinen hintern bewegen soll, wenn es weiter geld vom staat haben will...

Zitat:

Zitat von Aston Martin (Beitrag 270313)
Der Vergleich hinkt zwar, da die Auswirkungen anders sind, aber kann er denn was dafür, dass er anscheinend in eine Familie reingeboren wurde, die ihn so unterstützen konnte?

genau, er kann ja nichts dafür - deswegen hat er auch das recht, denen, die dieses glück nicht hatten, das leben noch schwerer zu machen als es ohnehin schon ist..

Aston Martin 22.02.2010 19:27

AW: Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht
 
Da hat jemand aber erhebliche Probleme mit anderen Meinungen umzugehen. ;)

Zitat:

Zitat von Mocca (Beitrag 270317)
ja is klar.. wieso verschulden sich eigentlich manche leute für ihr studium, wenn sie doch auch ohne schulden so einem geilen job wie schneeschippen nachgehen könnten?

Irgendwie habe ich geahnt, dass genau der Satz zitiert wird, der es so wirken lässt, als würde ich sämtliche Arbeitslose als faul und eigentlich doch arbeitsunwillig darstellen.

Du redest vom Schneeschippen als Job, ich rede vom Schneeschippen als Nebentätigkeit. Manche Leute sollen ja schon froh sein, wenn sie überhaupt wieder irgendwas zu tun haben.
Aber ich möchte hier nicht zu sehr ins Detail gehen. Ich schreibe schließlich nicht die Entwürfe für die Regierung. Natürlich müsste man genauer darüber nachdenken, wer genau für diese Tätigkeit in Frage kommt.
Außerdem, wenn der Job ersteinmal weg ist, dann dürfte der Schnee wohl das kleinste Problem sein.
Und wie man sich behandelt fühlt, hängt doch ein ganzes Stück vom eigenen Charakter ab.

Dennoch stimme ich dir in dem Punkt zu, dass man sich für ein Studium nicht verschulden sollte.
Wie soll man den Fachkräftemangel beseitigen, wenn sich kaum jemand die Bildung leisten kann?

Zitat:

Zitat von Mocca (Beitrag 270317)
genau, er kann ja nichts dafür - deswegen hat er auch das recht, denen, die dieses glück nicht hatten, das leben noch schwerer zu machen als es ohnehin schon ist..

Tja, die Welt ist nun mal nicht gerecht.
Ob nun ausgerechnet Guido Westerwelle der Hauptverantwortliche für diese Ungerechtigkeit ist und er es allen noch schwerer macht, steht auf einem anderen Blatt.

Mocca 22.02.2010 19:36

AW: Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht
 
Zitat:

Zitat von Aston Martin (Beitrag 270351)
Da hat jemand aber erhebliche Probleme mit anderen Meinungen umzugehen. ;)

wer denn?
wenn jemand eine andere meinung vertritt als ich, ist es doch irgendwie logisch, dass ich versuche, diese zu "entkräften".. nichts anderes hast du mit deinem beitrag auch getan :)

Zitat:

Zitat von Aston Martin (Beitrag 270351)
Irgendwie habe ich geahnt, dass genau der Satz zitiert wird, der es so wirken lässt, als würde ich sämtliche Arbeitslose als faul und eigentlich doch arbeitsunwillig darstellen.

dabei ging es mir nicht um dich, sondern um herrn westerwelle. ich wollte dir nicht vorwerfen, dass du arbeitslose als faul und arbeitsunwillig ansiehst :!:

Zitat:

Zitat von Aston Martin (Beitrag 270351)
Ob nun ausgerechnet Guido Westerwelle der Hauptverantwortliche für diese Ungerechtigkeit ist und er es allen noch schwerer macht, steht auf einem anderen Blatt.

ist er mit sicherheit nicht, der karren steht ja nicht erst seit der letzten bundestagswahl im dreck.. ich bin nur nicht der auffassung, dass herr westerwelle und seine parteifreunde eine lösung für dieses problem finden werden - wenn doch, werd ich bei der nächsten wahl mein kreuz bei guido machen - versprochen ;)

RaBraBo 23.02.2010 11:58

AW: Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht
 
Zitat:

Zitat von Aston Martin (Beitrag 270313)
Neid, irgendwie typisch Deutsch.
Man kann sich einfach nicht damit abfinden, dass es Menschen besser geht als einem selber.
Einerseits wird betont, dass .....

Neid hat ja viele Gesichter und wie ich in meinem Ersten Beitrag schon erwähnt habe glaube ich ja auch das es bei der H4 Diskussion um eine Neid Kampagne geht. Arbeitslose haben ja viel Freizeit. Und dann gibt es ja noch die Leute, die gönnen ein nicht das Schwarze unter den Fingernägel.
Ich find das auch nicht typisch Deutsch - nur die Art wie damit umgegangen wird ist typisch. In anderen Länder gönnt man dir den Erfolg, wir Deutsch jammern zu viel zu oft und das ist das was mich so anko... erregt. Westerwelle gönnt sich ein 11J. Studium und ich gönne ihm das auch, das ist doch Luxus pur. Er gönnt aber den Schwächsten in unserer Gesellschaft nicht den kleinsten Luxus. Wenn ich schon höre der "Findige" und der "Unverschuldete", wer will das denn beurteilen und wie?
( Erinnert mich ein wenig an die Aids Diskussionen, wo es ja auch his, dass sie ja selbst "Schuld" wären die Schwulen, wenn sie Krank würden)

Und was da allein für ein Menschenbild hinter steckt.

Eine RTL Nachmittags Talkshow als Bewies seiner Thesen anzuführen spricht doch für sich. Da geht es doch nur um Punkte zu machen und von eigenen Themen abzulenken und das auf kosten der schwächsten - Pfui sag ich dazu.
Da zu stehen und das Aufkaufen von Daten CD an zu prangern und den Strafbestand der Steuerhinterziehung, beiläufig und mit einer etwas angenervten Geste, abzutun, da kann ich nur den Kopf schütteln.

Seine Mittelständler die Steuern hinterziehen und so sich ein "Schonvermögen" (da bekommt das Wort eine ganz neue Bedeutung) im Ausland schaffen.
Die sind ja nicht Findig - die sind Clever.

Ich muß aber auch dabei sagen das Herr Westerwelle da ein ganz wunden Punkt bei mir Trifft.

Ich selbst bin in einen Familien Betrieb groß geworden und weis was für ein Schmu dort gemacht wird. Da wird doch mehr betrogen als sonst was. Mein Vater und nicht nur er, hat doch nicht mal halt vor der eigenen Familie gemacht. Als Mitte der Siebziger meine Mutter die Scheidung einreichte. war mein Vater über Nacht verarmt, er hat Zeitlebens nicht ein Pfennig Unterhalt gezahlt, weder mir noch meiner Mutter die 25 Jahre an seiner Seite, von morgens bis abends mitgearbeitet hat. Ich hab noch zwei ältere Geschwister die noch viel mehr als ich mitgearbeitet haben im "Familienbetrieb". Nur gehört und abkassiert hat mein Vater. Und wie gesagt das war nicht der einzige Findige in unserem Umfeld.

Ich bin der Meinung das, dass alles nicht mehr zu einer Modernen Gesellschaft passt.
Diese Art von Klientel Politik ist überholt.
Wir haben doch nun wirklich genug Probleme am Hals. Ich finde es wird Zeit für eine Politik die sich den Problemen widmet und Zukunft orientierte Lösungen erarbeitet.
Und sich nicht ständig damit beschäftigt - wie kann ich wieder gewählt werden.
;)

Adam 23.02.2010 14:34

AW: Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht
 
3 Vorschläge:

* Austausch der Vokabeln "findig/clever" in "kriminell/asozial" im Zusammenhang von Steuerhinterziehung und Unterhaltsunterschlagung
* gesetzlich geregelte Erhöhung von Geringlöhnen statt Diskussion um Kürzung von ALG II
* Verschiebung nach "Angst"

Dann müssten wir doch mit Guido fertig sein. ;)


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